Kann man Gott "einen Korb geben"?


Kann man Gott »einen Korb geben«?

Zur Erfüllung braucht jede Liebe ein Gegenüber. Wenn Gottes Liebe zu uns, menschlich gesprochen, nicht in »Entsagung« enden soll, bedarf sie unserer Antwort: unserer Gegenliebe.

Aber Liebeserklärungen und Liebesbeweise zählen nur, wenn sie immer neu auf der freien Entscheidung des Partners beruhen. Sobald sie zur Automatik werden, hören sie auf, Liebe zu sein.

Gott liegt nichts an einem Marionettentheater. Der Mensch ist keine willenlose Puppe, die von Gott an unsichtbaren Fäden dirigiert wird. Das wäre keine Gemeinschaft, wie sie der Beziehung Gottes zu seinem menschlichen Ebenbild entspricht. Gott hat dem Menschen die Möglichkeit der freien Entscheidung eingeräumt. Wir Menschen haben uns entschieden: Gott hat von uns »einen Korb« erhalten; in unserer Auflehnung gegen ihn haben wir selbst die Trennung vollzogen. Doch die Sehnsucht nach Gott bleibt in uns wach. Wir alle sehnen uns nach Frieden, Geborgenheit und einem unbeschwerten Gewissen.

Aber Gott zwingt uns nicht, zu ihm zurückzukehren. Er lässt uns die Freiheit der Wahl. Das Wort der Bibel übernimmt dabei die Funktion eines Suchscheinwerfers. Es zeigt und beleuchtet uns den Weg nach Hause.

Gottes Liebe zu uns bleibt unerfüllt, bleibt Entsagung - bis wir die Kurve kriegen und zu ihm zurückkehren. Er wartet schon lange auf uns.

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