Ohne Regeln geht es nicht


Spielen macht Spaß - nicht nur Kindern, auch Erwachsene finden Freude daran. Allerdings könnte folgendes passieren: Sie sitzen als Gruppe um ein Spielbrett, und jeder spielt auf seine Weise. Der eine verwendet Spielfiguren, der andere nicht. Einer verteilt seine Steine wahllos über das Spielbrett, der andere würfelt. "Nicht so", quengelt der nächste, "man muss zwei Würfel nehmen." - "Ich brauche aber nur einen", beharrt ein anderer.

Viel Freude wird bei einer solchen Spielweise nicht aufkommen; denn jeder tut, was er will, und keiner hält sich an irgendwelche Regeln. Die Folgen sind heftige Worte, Ärger und Streit.

Das ist ein Bild unserer heutigen Gesellschaft. Viele Menschen kommen nicht mehr zurecht, weil das Zusammenleben mit anderen für sie zum Problem geworden ist. Wo früher einmal Liebe, Treue, Barmherzigkeit, Mitgefühl und Ehrlichkeit geherrscht haben, trifft man heute oft auf das Gegenteil. Freunde verlieren das Vertrauen zueinander, Eheleute suchen sich andere Partner, Bitterkeit steigert sich zu Hass, Streit führt schließlich zu Totschlag und Mord. Man verbreitet Informationen übereinander, die nicht stimmen, und der Neid zerfrisst manchen Menschen.

Dieses Durcheinander findet sich überall. In Wirtschaft und Politik, Kirche und Schule, am Arbeitsplatz, auch in der Familie. So weit gleichen sich Spiel und Leben; doch das Leben erfordert mehr als eine Spielanleitung, wie sie sich der Erfinder eines Gesellschaftsspiels ausgedacht hat. Schon zu einer kleinen Küchenmaschine erhalten wir eine ausführliche Gebrauchsanleitung.

Das Leben ist zweifellos komplizierter als ein Gemüsemixer. Gott selbst hat uns konstruiert und unser Leben in Gang gesetzt.

Mit den zehn Geboten hat er uns klare Anweisungen, Gebote und Verbote gegeben. Aber auch einen großen Freiraum, wenn wir sie befolgen. Sind unsere Freiräume enger geworden, weil wir Gottes Spielregeln zu wenig beachten?

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