Größtes Gebot (Liebe zu Gott und den Menschen)

Text: Markus 12,28-34

 

Schriftgelehrter:

Lehrer der Heiligen Schrift

gibt es seit der Zeit nach dem Exil (z.B. Esra)

Aufgabe: Auslegung des Alten Testaments

Auseinandersetzung mit der hellenistischen Philosophie

Sie entwickelten eine haarspalterische Gesetzlichkeit

Der Schriftgelehrte freut sich darüber, daß Jesus die Sadduzäer in die Schranken gewiesen hatte.

Mit welcher Absicht fragt der Schriftgelehrte Jesus nach dem vornehmsten Gebot?

× vielleicht will er ihm eine Möglichkeit zum Antworten geben

× vielleicht hat sich seine Haltung zu Jesus durch das vorangegangene Gespräch tatsächlich geändert

× vielleicht wollte er wissen, ob Jesus die Gebote unterschiedlich gewichtet

× vielleicht wollte er ihm eine Falle stellen

× vielleicht wollte er Klarheit in den 613 Vorschriften

Warum greift Jesus gerade die beiden genannten Gebote heraus?

vgl. Römer 13,8-10

Warum nennt Jesus das Gebot der Gottesliebe vor dem Gebot der Nächstenliebe?

× Gott hat höhere Priorität als die Menschen, er ist unsere Autorität

× Nur wer geliebt wird, kann Liebe weitergeben; Bsp. Liebesentzug

× Wer sich von Gott geliebt weiß, kann seine Liebe weitergeben; Bsp. erfüllter Besuch

Jesu Worte klingen, als wollte er Liebe befehlen. Kann man Liebe befehlen?

× Liebe ist wohl die Sache auf der Welt, die man am allerwenigsten befehlen kann

× Liebe muß aus dem Herzen kommen, alles andere ist keine Liebe

× Jesus bietet eine Antwort an; er macht einen Vorschlag auf die Frage des Schriftgelehrten. Der Schriftgelehrte möchte Hilfe.

Was ist Liebe?

× vgl. 1. Kor. 13,4-8

× Liebe ist eine besondere Fähigleit des Menschen; er ist kein Roboter.

Warum betont Jesus viermal die Ganzheitlichkeit?

"von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen deinen Kräften"

Liebe zu Gott umfaßt den ganzen Menschen

× von ganzem Herzen: Gesinnung, Denken; entspricht der Haltung; ich stehe mit meinen Taten voll und ganz dahinter

× von ganzer Seele: griechisch psychae; Leben, auch Verstand; das Leben dem Willen Gottes unterstellen

× von ganzem Gemüte: Empfinden und Gefühle sind eingeschlossen und ausgerichtet

× von allen Kräften: keine einseitige Angelegenheit, ich bin mit ganzem Einsatz gefordert; zum Gelingen der Liebesbeziehung muß ich mein Bestes geben

Der Mensch ist in allen Bereichen angesprochen, nucht nur das, was er nicht anderweitig vergeben hat.

Warum stellt Jesus das Gebot der Nächstenliebe auf die gleiche Stufe wie das Gebot der Gottesliebe?

× vgl. 1. Joh. 4,20

× Jesus ist die Nächstenliebe genauso wichtig wie die Gottesliebe

× Liebe zu Gott wird praktisch/sichtbar in der Liebe zum Menschen

× Wir machen Gott eine Freude, wenn wir so mit unseren Mitmenschen umgehen, wie seine Wertvorstellungen sind (Ausdruck der Gottesliebe)

Ist Nächstenliebe so überhaupt möglich?

× vgl. Mt. 7,12

× Dazu bietet Jesus uns seine Hilfe an

× Die Bibel will Hilfestellungen für Situationen geben

× Bsp. "Liebet eure Feinde" -> Feind wird zum Freund

=> Welche Beispiele kann man aus der Goldenen Regel ableiten?

=> Wo können wir konkret etwas von der Nächstenliebe umsetzen?

Hintergrund zu "mehr als Schlachtopfer und Brandopfer"

vgl. 3. Mose 5,5-13

Warum bezeichnet Jesus die Antwort des Schriftgelehrten als verständig?

× Jesus ist die Herzenshaltung viel wichtiger als irgendwelche Brand- und Schlachtopfer; das letztendlich verändert den Menschen, keine Opfer

Alter Bund

Neuer Bund

Gott mit Israel

Gott mit allen Menschen

Gesetz äußerlich

Gesetz ins Herz geschrieben

Tieropfer zur Erinnerung an Schuld

Jesu Leben zur Vergebung der Schuld und Erlösung vom sündigen Wesen

 

Warum sagt Jesus, der Schriftgelehrte sei nicht fern vom Reich Gottes?

Weil er erkannt hat, daß Gesetzlichkeit (Ausdruck des Opfers) uns Gott nicht näher bringt / gnädig stimmt.