Anbetung

Ps. 150; Offb. 5, 8-14

 

Begriff

Dank - Lob - Anbetung: Steigerung, die höhere Form schließt die tiefere mit ein

Dank: ich danke jemand für einen Liebeserweis, einen Dienst, eine Tat, die er für mich getan hat

Lob: beinhaltet Dank, Schwerpunkt liegt in der Anerkennung, daß die Tat besonders gut war (Tat für mich oder die Allgemeinheit)

Anbetung: beinhaltet Dank und Lob, Schwerpunkt liegt im "Ruhm der Herrlichkeit", d.h. in der Begeisterung für die Eigenschaften bzw. Fähigkeiten des anderen (so wie ein Verliebter z.B. auch seine Holde als "Angebetete" bezeichnet und auch so behandelt.)

Weil Gott so ist wie Gott ist!

 

Wozu Anbetung?

× Um den Blick auf Gott zu richten

Durch die bewußte Ausrichtung / Konzentration auf Gott erscheinen andere Dinge in einem anderen Licht. In unserer Welt und Gesellschaft werden wir durch sehr viele Negativ-Meldungen geprägt und vereinnahmt. Schnell macht sich Frustration und Hoffnungslosigkeit breit. Hier möchte Gott einen Gegenpol bilden, der Positiv-Meldungen zu verbreiten hat. Wenn ich meinen Blick auf Gott richte, ist das andere zwar nicht ungeschehen, aber es verliert an Bedeutung und die Prioritäten werden wieder zurechtgerückt.

Wir werden an das Gut erinnert, was Gott uns getan hat, was uns widerfahren ist.

Wir werden daran erinnert, daß die Geschicke nicht bei den Herrschern dieser Welt letzlich begraben liegen, sondern bei Gott.

× Weil es unsere Beziehung zu Gott fördert

Gott ist nicht auf unsere Ehre angewiesen, er braucht es nicht für sein Selbstbewußtsein bzw. um überleben zu können, wenngleich er sich mächtig darüber freut, wenn wir ihm Ehre erweisen - so wie auch wir uns freuen, wenn sich jemand erkenntlich zeigt - auch wo wir's gar nicht erwarten.

Aber wir selbst sind die Gewinnträger, wenn wir Gott anbeten und ihm die Ehre geben. Denn so wie sich meine Haltung zu einem Menschen positiv verändert, wenn ich seine positiven Seiten suche und mir vor Augen halte, mich ihm erkenntlich zeige, so ist das auch bei Gott. Gott wird mir immer größer, das Gute, was er für mich tat und tut immer deutlicher vor Augen. Damit wächst und profitiert letztlich meine Beziehung zu Gott.

× Weil Gott es gebührt

Das Lamm ist "würdig zu nehmen ... Ehre und Lob ..."

Wir dürfen es dankbar annehmen, wenn uns Ehre zuteil wird oder wir Lob erhalten, doch sollte es nicht unser Bestreben sein, unsere Arbeit und unser Handeln letzlich nur danach auszurichten um Ehre, Anerkennung und Lob zu erhalten. Denn die Gefahr ist groß, daß wir die Ehre für uns behalten, obwohl es nicht unser alleiniger Verdienst ist, daß wir das zustande gebracht haben, weshalb uns Ehre zuteil wird.

Beispiel: Einem populären Sänger liegt das Publikum zu Füßen, er wird als Idol verehrt, ja schon fast vergöttert - er genießt die Welle des Ruhms in vollen Zügen. Doch könnte er so auftreten, wenn er nicht von Gott die Gabe des Singens erhalten hätte?

Beispiel: Ein Firmenmanager berichtet über die Erfolge und Gewinne seines Unternehmens und somit letztlich über die Leistung seinerselbst und läßt sich bejubeln, feiern und entsprechend entlohnen. Aber: Hätte er das ganze auch ohne den Einsatz der Mitarbeiter, die Gaben von Gott und letztlich auch den Besitz, den Gott geschaffen hat und worüber er verfügt?

Es gibt kaum etwas, was wir uns allein uns selbst zuschreiben können. Immer haben andere mit Anteil an unserem Erfolg, oder ist es ein Geschenk oder Gabe Gottes. Deshalb sind wir nicht würdig, die Ehre für uns allein in Anspruch zu nehmen.

Gott gebührt es, er ist würdig, er hat die Legitimation dazu, denn er hat alles geschaffen und zur Verfügung gestellt, er ist nicht von einem anderen abhängig

Gott ist würdig, weil er seine Ehre nicht mißbraucht. Auch das ist häufig ein Problem: Der Mensch geht mit seiner Ehre, die ihm zuteil wird, nicht verantwortungsbewußt um, sondern er mißbraucht sie oft zum Selbstzweck.

Weshalb ist Jesus legitimiert bzw. würdig? (Phil. 2,8-11): Weil er trotz seiner Gottheit bereit war, Mensch zu werden, sich zu erniedrigen und gehorsam zu sein bis zum Tod am Kreuz, darum diese Würde!

× Weil Gott soviel für uns getan hat

u erwürgt

u mit dem Blut für Gott erkauft Menschen aus allen Geschlechtern und Nationen

u weil er für uns eine Erlösung geschaffen hat

AT:

u Schöpfung

u Auszug aus Ägypten

u Siege bei Schlachten

u schafft Recht

u weil er Israel zum Volk erwählt hat

u befreit Gefangene

u sättigt / speist

u Wunder

× Weil Gott so ist wie er ist

u Name

u Herrlichkeit

u währt ewig

u gießt Segen aus

u gnädig

u freundlich, lieblich

 

Anbetung wie?

× Lieder(Psalmen) / singen / lesen

× neues Lied (V. 9)

× Instrumente (Posaunen, Harfen, Pauken, Reigen, Saiten, Pfeifen), wenn es damals bereits Strom gegeben hätte, stünde hier wahrscheinlich noch Keyboard oder E-Gitarre

× Posaunen und Pauken sind durchaus auch laute Instrumente: Das Lob Gottes darf ruhig kräftig sein, die anderen sollen's hören, ich glaube nicht, daß man eine Schallgrenze verordnen muß!

× Gebet

× verschiedene Gebetshaltungen:

u liegend, mit Gesicht zum Boden: Ausdruck der Untertänigkeit (vor dem Herrscher)

u kniend: Ausdruck der Demut des Beters

u stehend: Ausdruck der Freimütigkeit

u Hände in die Höhe streckend, nach oben geöffnet: zum Empfang der göttlichen Gaben bereit

u an die Brust schlagend (Zöllner): Schmerz über die Sünde

u Händefalten (kam erst in germanischer Zeit auf): Ausdruck des Gelöbnis von Treue und Gehorsam - nicht die einzig wahre Haltung

× mit Freuden

× von Herzen

× Stille vor Gott, Konzentration auf Gott (alles andere in dem Moment beiseite legen, vergessen)

Anbetung kommt oft in unserer Gottesbeziehung zu kurz! Anbetung drückt sich nicht nur als eine Form des Gebets (Bitte, etwas Dank, kaum Anbetung) aus, es faßt sich weiter (singen, spielen, lesen). Diese Gedanken sollen uns wieder neu ermutigen, der Anbetung in unserer Beziehung zu Gott wieder mehr Raum zu geben.