Micha 2,1-13

 

Verhaltensmuster:

× trachten danach, Schaden anzurichten

Viele Taten sind daran erkennbar, daß Schaden angerichtet wird. Häufig sind die Gründe gar nicht nachvollziehbar. z.B. Autos zerkratzen, Häuser anzünden, ...

× böse Taten werden in Gedanken ausgebrütet

Man sagt, daß jede Straftat vorher bereits in Gedanken verübt wurde (sofern sie nicht im Affekt erfolgt).

× gelebt wird nach der Lust

nicht nur, das zu leben, wozu ich Lust habe

dazu gehört auch, sich seinen Lüsten hinzugeben, z.B. Rauchen, Spielsucht, Alkohol, Süchte, sexuelle Ausschweifungen

× stolz, überheblich

Auf die schlechten Taten dann noch stolz zu sein ist der nächste Schritt

Kavaliersdelikte: Raubkopien, Steuerhinterziehung

× Gott läßt eine böse Zeit zu

Nachfragen, wie war das vergangene Jahr?

Gott beschließt, diese Zeit eine böse Zeit sein zu lassen, damit die Menschen erkennen, zu welchen Folgen ihr Verhalten führt. Damit können sie es am eigenen Leib erfahren, wohin ihr Lebensstil sie führt.

Gott könnte dies selbstverständlich verhindern. Doch weil Gott uns einen freien Willen gegeben hat und uns diesen auch erhalten will, weiß er, daß in den meisten Fällen Einsicht nur dann eintritt, wenn die Menschen etwas selbst begreifen können, selbst nachvollziehen können. Und wenn der Wunsch Gottes nicht ausreicht, den Menschen zur Umkehr zu bewegen, dann so.

× Anklage gegen Gott

Typische Reaktion: Irgendetwas geht schief, wer ist Schuld? Gott. Ansonsten interessiert mich Gott überhaupt nicht, aber wenn etwas schiefgeht, dann ist Gott der Sündenbock.

Dahinter verbirgt sich folgendes Gottesbild: Wenn ich etwas von Gott will, dann muß er mir folgen, wenn ich nichts von ihm will, soll er mich gefälligst in Ruhe lassen.

Beispiel: Eine Frau wollte für ihre Hochzeit ein christliches Heim anmieten. Man gestattete es ihr nicht, weil die eigene Gemeinde Vorrang hatte. Daraufhin beschimpfte sie die Christen und konnte nicht verstehen, wie Christen so handeln können.

Auch dahinter verbirgt sich eine große Erwartungshaltung: Wenn ich etwas von einem Christen will, dann muß er mir "gehorchen".

Es kann keinen Gott geben, wenn er soviel Leid zuläßt?

× selektives Hören

Wer ihnen ins Gewissen redet, wird ignoriert. Wenn er zu aufdringlich wird, wird er beseitigt, siehe Jesus.

× Zorn Gottes

Gottes Zorn paßt oft nicht in das Gottesbild

V. 7: Es ist nicht Gottes Wunsch, er redet freundlich gegenüber den Gläubigen

Aber Gott ist auch ein gerechter Gott, deshalb kann er schon aufgrund der Gerechten nicht alles Unrecht dulden.

Wo finden wir uns wieder?

× trachten danach, Schaden anzurichten

Womit können wir Schaden anrichten? Zunge (reden über dritte), Mißachtung, Egoismus, ...

× böse Taten werden in Gedanken ausgebrütet

Jeder Tat gehen Gedanken voraus

so wie ich denke, so rede ich

Jesus setzt in der Bergpredigt die Sünde, die ich in Gedanken begehe, der Sünde, die ich verübe, gleich

Negative Gedanken können einen ganz schön belasten und nach unten ziehen. Man kann sich leicht in ein Problem hineinsteigern bzw. ein Problem in die Welt setzen, wo eigentlich gar keines ist (eigene Erfahrung)

Daher ist der Ansatz zur Heilung im Denken zu suchen.

Lassen wir unsere Gedanken von Gott her füllen.

Über diesen Ansatz gelankt man dann von den Gedanken zum Danken

"Danken schützt vor wanken".

Wer dankt, richtet seine Gedanken automatisch positiv aus.

× gelebt wird nach der Lust

Haben wir unsere Gefühle unter Kontrolle? Lassen wir uns von unseren Gefühlen oder vom Heiligen Geist leiten? Wer siegt im Zweifelsfall?

× stolz, überheblich

nicht weil ich so vorbildlich lebte - sondern was sagt die Bibel dazu

Demut (Micha 6,8) (Übersetzung: demütig sein = bescheiden sein)

teilweise falsche Begriffsvorstellung

Rückschlüsse aus Fehlverhalten von Geschwistern als falschverstandene Demut

falschverstandene Demut:

u kein Sich-Kleiner-Machen-als-man-ist

u keine falsche Bescheidenheit

u äußerliche Erniedrigung zur Befriedigung des Fleisches (versteckter Hochmut; ich will nur zeigen, wie demütig ich bin

"Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig" (Mt. 11,29)

Beispiele aus Jesu Leben (Fußwaschung, Kreuz, Tempel, Pharisäer, Eltern)

Tempelreinigung (Joh. 2, 13-17)

Urteil über die Pharisäer (Mt. 23)

Antwort an die Mutter (Mt. 12, 46-50)

Viele Stellen sprechen von Demut vor Gott

Demut = Mut haben, Gott zu gefallen

nochmals Jesu Beispiele von oben erwähnen

Z.B. im Beruf etwas nicht zu tun, was Gott nicht gefällt, obwohl es gefordert ist

Demut gibt dem Menschen ein neues Persönlichkeitsprofil, kein Verfall oder Rückschritt, sondern ein Fortschritt

Erfahrung: Wirklich demütige Menschen werden normalerweise gern gesehen und man ist gern mit ihnen zusammen, vor Hochmütigen rümpft man die Nase

Fußwaschung: Dienen. Obwohl Jesus es nicht nötig hätte, ist er bereit zu dienen. Weil er weiß, daß er es nicht nötig hat, kann er dienen. Jemand ohne das Persönlichkeitsprofil Jesu wird nicht zu dienen bereit sein.

Kreuz: Warum stieg Jesus nicht vom Kreuz herab? Ich hätte das früher getan.

Er wußte, daß er herabsteigen könnte, das genügte ihm. Aber er wollte Gott gefallen, deshalb hatte er's nicht nötig.

Hinter dem ersten Gedanken steckt die Menschenfurcht. Ich will den Menschen gefallen. Ist nicht oft unsere Abneigung gegen die Demut in vorhandener Menschenfurcht verborgen? Wen fürchten wir mehr: Gott oder die Mitmenschen?

Die Menschen sind oft dem Zwang ausgesetzt, den Mitmenschen gefallen zu müssen - ich nehme mich da nicht aus - aber hindert uns das nicht gerade daran, demütig zu sein? Wenn wir Demut üben, werden wir von diesem Zwang befreit, weil unser einziges Interesse dem gilt, Gott zu gefallen.

Ich muß mir dann nicht mehr Gedanken machen, ob ich bei den Mitmenschen als Schwächling gelte.

Ich muß mir nicht mehr Gedanken machen, was die Mitmenschen denken oder sagen, wenn ich mich zu Gott stelle und für sie unverständlich reagiere.

Einen konsequenten Weg gehen -> Profil

Demut ist:

u eine Art Aufrichtigkeit

u ein Stehen in der Wahrheit (Voraussetzung zur wahren Gemeinschaft untereinander)

u konsequentes Bekenntnis zur eigenen Nichtigkeit (sich so sehen, wie Gott mich sieht)

u Stellung einnehmen, die man vor Gott hat: "ich weiß, daß in mir, d.h. in meinem Fleische nichts Gutes wohnt" (Röm. 7,18)

u den andern höher als sich selbst achten ("in Demut achte einer den andern höher als sich selbst (Phil. 2,3) (auch im Bezug auf andere Gemeinden)

u wahre Größe; alle vorher angemaßte Größe war nur Schein. Wirkliche geistliche Vorbilder sind immer auch demütige Menschen. Damit Gott einen Menschen auch für größere Aufgaben zurüsten kann, ist die Demut eine wichtige Voraussetzung

Weitere Hinweise:

u Demut vor den ungläubigen Mitmenschen: Erst wenn man auch nach außen aufrichtig ist und sich selbst nicht schont und nichts beschönigt, was bei einem in Unordnung ist, bekommt das Zeugnis vor der Welt Glaubwürdigkeit.

u Demut vor sich selbst

u Nur bei dem, der sagt, daß er von Herzen demütig ist, lernt man für das Kreuz danken

u "ich danke dir, daß du mich demütigst" (Ps. 118,21); "es ist mir lieb, daß du mich gedemütigt hast" (Ps. 119,71.75)

u man lernt, daß man ohne Demütigung als Scheinheiliger lebte: "ehe ich gedemütigt ward, irrte ich" (Ps. 119,67)

Christen sollten vielmehr bestrebt sein, daß über sie Wahres, als daß über sie Gutes gesagt wird.

× Gott läßt eine böse Zeit zu

schwierige Zeiten

Wozu dienen sie:

u bringen näher zu Gott

u man fragt sich, was einen letztlich festhält

u neue Erfahrungen, neue Tiefen

u Blick auf das Wesentliche, neue Ausrichtung

u Wir rühmen uns der Bedrängnisse, weil wir wissen, daß Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, Hoffnung aber läßt nicht zuschanden werden. (Römer 5, 3-5)

× Anklage gegen Gott

Wenn wir einen Weg nicht verstehen, machen wir Gott dafür verantwortlich, weil er uns diesen Weg geführt hat.

× selektives Hören

ich höre nur das, was mir gefällt und zusagt

was mir nicht in den Kram paßt, lehne ich ab

wenn mir Geschwister etwas sagen, schalte ich auf Durchzug, wenn ich einen anderen Willen habe

u höre ich nur was ich hören will, oder bin ich offen für Gott?

u Wenn mir Gott etwas sagen will - durch eine Predigt, das Bibellesen oder einen Mitchristen - und mir paßt das nicht in den Kram, schalte ich dann auf Durchzug oder lasse ich Gott reden?

u Problem: Wenn ich irgendwann abblocke, geht mein geistliches Leben in aller Regel nicht weiter vorwärts. Ich muß erst die Sache wieder mit Gott ins Reine bringen, meine Blockade gegenüber Gott aufgeben, damit er wieder reden kann.

× Zorn Gottes

Das Bewußtsein um das Gericht sollte unser Bewußtsein für die Verlorenen schärfen.