Ist die Bibel wirklichkeitsfremd?


Für viele Menschen unserer Tage ist die Bibel nur noch ein Märchenbuch. Obwohl sie, was das Alter angeht, sämtliche Märchenbücher übertrifft. In einem Zeitraum von etwa 1600 Jahren wurden ihre Schriften zu einem Buch zusammengefasst. Und auch dieses Buch blickt auf eine Geschichte von schon fast 2000 Jahren zurück. - Ist der Inhalt deshalb wirklichkeitsfremd?

Als Noah nach der Sintflut Gott seinen ersten Altar baut, verspricht ihm Gott, eine derartige Katastrophe nie zu wiederholen. Aber er fügt hinzu: »Das Denken

und Wollen des Menschen ist böse von Jugend auf« (l. Mose 8,21). Weit über tausend Jahre später formuliert Jesus das gleiche Problem so: »Aus dem Herzen des Menschen kommen böse Gedanken heraus, Mord, Hass, Raub.«

Doch es gibt viele Zeitgenossen, die immer noch behaupten, dass der Mensch in seinem Kern gut sei. Nur äußere Einflüsse würden ihn zum Bösen verleiten. Wenn er nur unter den richtigen Bedingungen aufwachse, verhalte er sich sozial und liebe seine Mitmenschen. Das Bild vom »guten Menschen« kommt dabei bedenklich ins Wackeln. Wo liegt das Problem?

Beim Menschen selbst.

Vom Massenmord in Auschwitz bis zu den Anschlägen heutiger Terroristen sind wir Zeugen von Menschenfeindlichkeit in ihren verschiedensten Ausprägungen geworden.

Die Bibel hält uns den Spiegel vor: Sie zeigt uns unser Leben, wie es wirklich ist. Und das ist eben nicht menschenfreundlich, barmherzig und auf allgemeine Verständigung ausgerichtet, sondern schlicht uns böse.

Die entscheidende Frage lautet, ob wir bereit sind, uns zu diesem Bild zu bekennen. Denn wenn Gott recht hat, dann brauchen wir jemanden, der uns unsere Sünde und Schuld vergibt. Der unsere Wünsche und Begierden verändert und durch seine Liebe im Zentrum unserer Existenz neue Impulse auslöst.

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