Gottes verwildeter Garten


Endlich konnte er den kleinen Schrebergarten erwerben. Unkraut, Dornen und Disteln zu entfernen, kostete unendlich viel Mühe. Aber dann wuchsen die schönsten Blumen.

Eines Abends kam der fromme Nachbar vorbei und meinte: »Ist es nicht wunderbar, was Gott aus einem kleinen Stück Erde alles machen kann?«

»Das stimmt«, erwiderte der Mann zögernd, »aber du hättest dieses Fleckchen Erde sehen sollen, als es nur Gott gehörte!«

Der Mensch befindet sich, was die Gestaltung der Welt angeht, in einer Partnerschaft mit Gott. Gott lässt das Getreide wachsen. Aber er erspart uns Beten, Arbeiten, Nachdenken und Anstrengung nicht.

Gott hat genug wachsen lassen. In manchen Ländern vernichten wir Lebensmittel, in anderen Teilen der Welt verhungern die Menschen. Also liegt es nicht an Gott, dass Hunger herrscht, sondern an den Menschen, denen es nicht gelingt, Gottes Gaben richtig zu verteilen.

Jesus sagt: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das aus dem Munde Gottes kommt.« Wenn ein Mensch Gott reden hört, wird er verändert. Nur veränderte Menschen können auch Verhältnisse ändern. Deshalb ist es dringlich, dass wir die hungernden Menschen in der Welt mit Brot versorgen. Das Wichtigste aber bleibt, dass sie hören, was Gott ihnen durch das Evangelium sagen will.

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