Ist das Gewissen neutral?


"So lasset nun niemand euch ein Gewissen machen über Speise und Trank", schrieb Paulus an die Christengemeinde in Kolossä (Kap. 2 Vers 16).

Gibt es etwas wie ein neutrales Gewissen? Praktisch ist das schon deshalb unmöglich, weil wir immer von irgendetwas beeinflusst werden. Unser Gewissen mahnt uns also, an das zu denken, was wir für richtig oder falsch halten. Die Maßstäbe werden von unserer Weltanschauung bestimmt.

Wenn ich die Gebote Gottes zu meinem Maßstab mache, wird mein Gewissen mich immer an diese Gebote erinnern. Habe ich mich aber von Gott gelöst, entfällt diese Kontrolle.

In einem afrikanischen Stamm galt das Gesetz, dass man niemandem der zum Stamm gehörte, etwas wegnehmen durfte. Ein Schutz vor Diebstahl. Etliche aus diesem Stamm wurden Christen. Dann ertappte der Missionar einen Jungbekehrten beim Diebstahl. Der erwiderte, zur Rede gestellt: "Das war doch kein Diebstahl. Er gehörte nicht zu unserem Stamm! - Erst später hat er begriffen, dass nicht die Stammestraditionen, sondern die Maßstäbe Gottes unser Leben bestimmen.

"Das geschieht keineswegs nur in Afrika. Auch bei uns entsteht oft ein falsches Schuldbewusstsein, weil wir uns an Traditionen und nicht an Gottes Maßstäbe halten.

Wenn es um unsere Lebensweise geht, sollten wir neu fragen: Was sagt Gott dazu? In der Bibel werden keineswegs nur unsere Fehler und unsere Schuld kritisiert. Dort steht auch, dass Gott uns von unserem belasteten Gewissen befreien will. Bei Gott ist viel Vergebung.

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