Die feine Schale macht es nicht


Meine Frau hatte schlecht geschlafen; so bereitete ich am nächsten Morgen das Frühstück zu. Sie probierte den Kaffee, der mir zu stark geraten war, und zu meinem Müsli meinte sie: "Warum hast Du denn zu den Haferflocken nicht einen Apfel genommen?"

Doch schließlich bin ich ein erfahrener Hausmann. Deshalb erklärte ich: "Der Apfel sieht so frisch aus, der wird noch lange halten. Für die Banane dagegen war es Zeit, dass sie verwendet wurde."

Aber als meine Frau nach dem Mittagessen besagten Apfel schälte, meinte sie: "Du, da war nur noch die Schale frisch, innen war er durch und durch faul." Und nachdenklich fügte sie hinzu: "Genauso wie oft bei uns Menschen.

Da blendet uns so mancher mit einer bunt schillernden Fassade. Aber Gott weiß, was sich hinter dem schicken Anzug und dem selbstsicheren Gehabe verbirgt.

Unser Apfel endete in der Mülltonne. Aber dem Menschen will Gott dieses Schicksal ersparen. Er legt nicht nur die faulen Stellen in seinem Leben bloß, verweist nicht nur auf Sünde und Schuld. Gott kann das Leben eines Menschen durch Vergebung und Reinigung völlig neu gestalten.

Deshalb brauchen wir vor ihm keine großartige Fassade aufzubauen. Wir dürfen so vor ihn hintreten, wie wir sind. Und überall da, wo wir gefehlt haben, mit seiner Barmherzigkeit und Hilfe rechnen. Dazu ist Jesus Christus in die Welt gekommen: Als Retter, nicht als Fassadenkletterer.

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