Lüge, ja oder nein?


In unserem täglichen Leben können wir feststellen, dass immer mehr gelogen wird. Das bestätigt das "Hamburger Abendblatt" vom 13.07.95 und berief sich auf eine Langzeitstudie des Sozialpsychologen H. E. Richter. Das stimmt mit dem allgemeinen Werteverfall in den letzten Jahrzehnten überein. Wo die Darstellung von Mord, Ehebruch und Diebstahl zur abendlichen Fernsehunterhaltung gehört, wird die Lüge zunehmend gesellschaftsfähig.

Gott aber sagt: "Du sollst nicht lügen." Er selbst kann es gar nicht. Uns aber trennt die Lüge von Gott: Denn ihr Vater ist kein geringerer als Satan. Gott will damit vor allem die Würde des Menschen schützen. Denn die geht immer verloren, wenn wir über andere reden, was nicht stimmt. Nun denkt sich nicht jeder Unwahrheiten über seinen Nachbar aus. Aber oft hören wir Schlechtes über andere und erzählen es ungeprüft weiter. Die Lüge gleicht einem Killervirus, den man nicht mehr einfangen kann. Er verbreitet sich schnell, wo immer die Bereitschaft besteht, anderen zu schaden.

Jesus sagt, dass falsche Aussagen - genauso wie Mord, Ehebruch und Diebstahl - im Herzen des Menschen entstehen (Matth. 15,19). Deshalb will er genau diesen Platz einnehmen und uns verändern. Das kann zur Folge haben, dass für schlechte Nachrichten über andere bei uns Endstation ist. Über bösartige Mitteilungen sollten wir nur mit dem betreffenden Menschen sprechen. Fragen wir ihn dann: "Ist das wahr? Hast du das wirklich gesagt?" stellt sich oft heraus, dass die Sache sich anders verhielt. Trifft es aber zu, sollten wir erst recht mit dem darüber reden, den sie angeht. Vor allem aber kann man über solche Dinge mit dem sprechen, der unser Fehlverhalten vergeben kann: mit Gott selbst. Er kann unser Herz und unsere Motive erneuern. Darum schreibt Paulus: "Legt die Lüge ab und redet die Wahrheit." (Eph. 4,24) Gott schenke es, dass wir mit ihm den Anfang wagen.

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