Ist Ehrlichkeit noch gefragt?


Was uns von Rechts wegen gehört, es sei geerbt oder erarbeitet, das hat letztlich Gott uns zugewiesen. Deshalb ist Diebstahl ein Vergehen an der göttlichen Ordnung. Wer einem anderen wegnimmt, was ihm gehört, sündigt gegen Gott. Von den Leuten, die im antiken Ephesus Christen geworden waren, müssen es einige mit Mein und Dein nicht so genau genommen haben. Denn Paulus schreibt: "Ihr seid Diebe gewesen. [...] Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern er arbeite und schaffe mit eigenen Händen das nötige Gut, damit er dem Bedürftigen abgeben kann." (Eph. 4, 25)

Gott verurteilt es nicht, wenn wir zu Besitz gelangen, und er hat schon gar nichts gegen Arbeit. Denn wer nichts besitzt, kann anderen nichts abgeben. Aber Gott warnt die Wohlstandsbürger aller Zeiten: "Fällt euch Reichtum zu, so hängt euer Herz nicht daran. [...] Denn die reich werden wollen, fallen in Versuchung und Verstrickung." Am Verhältnis zum Geld, Ansehen und Macht kann man die Einstellung eines Menschen erkennen. Wenn er an Christus glaubt, wird es sich nicht zuletzt daran zeigen, wie er mit diesen Dingen umgeht.

Gott will unser größtes Gut sein, unser eigentlicher Schatz. Jesus sagt: "Wo euer Schatz ist, da ist euer Herz."

Dies gilt nicht nur im Blick auf uns selbst, sondern auch für die christliche Gemeinde, das Verhalten von Bevölkerungsgruppen zueinander und das Verhältnis wohlhabender Völker zu den armen.

Vielleicht erkennen wir darin eine Aufgabe zu den armen Menschen unserer Zeit.

Nicht nur die materielle Not, sondern auch die geistige Not kann schwer belasten. Jesus sagt: "Kommet her zu mir alle, die ihr Mühe habt und beladen seid, ich will euch erquicken." Dieses Angebot gilt auch heute noch, und wir dürfen es annehmen.

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