Bei weichem Betrag wird Diebstahl zur Schuld?


Die Fernsehreporterin hatte mit ihrem Filmteam einige Aufnahmen von der Kinderstunde gemacht. Jetzt saßen wir im Konferenzraum zu einem Interview über unsere Evangelisation in der Stadthalle beieinander.

"Halten Sie es für richtig", fragte sie, "dass man den Kindern sagt, es sei Sünde, wenn sie der Mutter heimlich 5 Mark aus der Brieftasche klauen?"

Ich entgegnete ihr: "Wenn wir Kindern nicht klarmachen, dass schon der Diebstahl von 50 Pfennig vor Gott Sünde ist, wie sollen sie dann später begreifen, dass es Schuld ist, wenn man dem Meister einen 50-Mark-Schein aus der Kasse entwendet oder wenn man eine Bank ausraubt?"

Die Reporterin war der Meinung, dass wir bei den Kindern ein Schuldgefühl züchteten. Aber hier musste ich ihr widersprechen. Ohne Sündenerkenntnis weiß ein Mensch nicht, dass er Vergebung seiner Schuld braucht. Um uns das klarzumachen, hat Gott uns seine Gebote als Richtschnur gegeben. Und darin heißt es eben auch: "Du sollst nicht stehlen."

Ein Mensch muss es wissen, wenn das, was er tut, vor Gott nicht recht ist. Sonst kann er sich nicht als Sünder begreifen, der vor Gott schuldig geworden ist und Vergebung braucht.

Deshalb ist Jesus Christus in unsere Welt gekommen. Er hat durch seinen Tod für alles, was wir vor Gott falschgemacht haben, eine Generalamnestie für uns erwirkt. Bei ihm, so heißt es in der Bibel, "ist viel Vergebung". Das ist unsere große Chance.

[Diesen Artikel versenden]   [Denkanstöße abonnieren]