Warum singt ihr denn nicht mehr?


In einem Dorf im Westerwald fand eine Evangelisation statt. Christen aus verschiedenen Kreisen kamen dabei zusammen und brachten Freunde und Bekannte mit. Ein besonderes Kennzeichen dieser Veranstaltungen waren die neuen Lieder, die gesungen wurden. Man hörte sie auch tagsüber aus Stalltüren und Küchenfenstern.

Einige Monate später fragte ein kritischer junger Mann seine christlichen Freunde: "Warum singt Ihr eigentlich jetzt nicht mehr?" - Das schlug bei denen wie eine Bombe ein. Der Frager hatte Recht! Sie suchten nach der Ursache, und dabei kamen sie zu dem Ergebnis:

Wir treffen uns als Christen nicht mehr so regelmäßig, um gemeinsam zu singen, miteinander zu beten und auf die Predigt zu hören.

Als die Apostel zu Pfingsten den Heiligen Geist empfingen, waren sie alle in einem Raum zusammen. Es wurde zum markanten Kennzeichen der ersten Christen, dass sie sich nicht nur zum Predigtgottesdienst trafen, sondern dass sie auch sonst zusammen waren, gemeinsam das Abendmahl feierten und miteinander beteten.

Bei einer solchen Zusammenkunft erlebten sie, dass als Antwort auf ihr Gebet Paulus aus dem Gefängnis befreit wurde. Und als die ersten Verfolgungen einsetzten, half den Christen ihr Zusammengehörigkeitsgefühl, manche Probleme zu überwinden. Paulus fasste neu Mut, als er auf dem Weg nach Rom in einer Stadt "die Brüder sah".

Auch für uns heute gilt: Christen ohne verbindliche Zugehörigkeit zu einer Ortsgemeinde leben gefährlich. Wer nicht mehr singt - schlägt bei dem die Freude an Christus noch völlig durch?

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