Wie groß ist eine "kleine" Gebetserhörung?


Mit dem Beten verhält es sich ähnlich wie mit dem Klavierspielen. Als einer meiner Söhne die ersten Klavierstunden bekam, erhielt er zunächst nur kleine Aufgaben. Er sollte immer mit einem Finger einen Ton höher greifen. Dieses Lernen in kleinen Schritten passte ihm aber nicht; so hat er nie Klavier spielen gelernt.

Viele Christen haben es nie zum intensiven Gespräch mit Gott gebracht, weil sie nicht bereit waren, mit kleinen und ganz bescheidenen Dingen anzufangen. Paulus sagt: "In allen Dingen lasset eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kund werden" (Philipper 4, 6). Zu "allen Dingen" gehören aber auch die kleinen Banalitäten unseres Alltags. Und indem wir es lernen, Gott in den kleinen, scheinbar nebensächlichen Dingen unseres Lebens zu vertrauen, lernen wir ihn und seine Treue immer besser kennen. Das führt uns zu der Bereitschaft, schließlich auch Großes von ihm zu erwarten.

Es gibt keine Angelegenheit, die so klein wäre, dass wir nicht heute anfangen könnten, mit Gott darüber zu sprechen. Und dabei gilt es zusätzlich zwei Dinge zu bedenken:

1. Auch das, was wir als "groß" bezeichnen, setzt sich meist aus vielen kleinen Einzelheiten zusammen.

2. Es ist absolut nicht gesagt, dass bei Gott als "groß" gilt, was wir als groß empfinden. Er kann ganz andere Maßstäbe anlegen.

Wenn wir für "scheinbar kleine" Dinge beten, wissen wir nie, ob es sich nicht in Wirklichkeit um "große" handelt.

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