Oh Gott, warum?


Wenn ich über das Leid der Welt nachdenke, finde ich keine leichte, alles erklärende Antwort. Dazu müsste man die Erfahrung und das Wissen Gottes haben. Aber sicher ist, dass es das Leiden seit dem Sündenfall des Menschen in der Welt gibt und Gott es nicht verhindert. Aber es gibt Teilantworten. Zum Beispiel habe ich erfahren, dass mitten im Leid der Glaube an Jesus Christus viel Kraft gibt. Ich denke an eine Frau, die an einem Krebsleiden starb, sie erfuhr, sowie auch ihr Gatte, am Ende ihres Lebens einen so großen Trost, dass der betreuende Arzt sagte: "Das können nur glaubende Menschen so annehmen und so ertragen."

Woran liegt das? Christen haben in ihrem Leben ein Ziel. Das Leben auf dieser Erde ist nur eine Vorbereitungszeit auf eine wunderbare Ewigkeit. Dort gibt es keine Krankheit, kein Leid und keine Trauer. Nur unaussprechliche Freude und Glücklichsein wird dort dem gläubigen Menschen begegnen.

Selbst Gott hat seinem eigenen Sohn, Jesus Christus, Leiden und Schmerzen nicht erspart. Petrus schreibt. "Deshalb sollt auch ihr bereit sein, Leiden auf euch zu nehmen. Wer körperlich leidet, über den verliert die Sünde ihre Macht" (1. Petr. 4,1). Als die Juden aus der 70-jährigen Gefangenschaft in Babylon zurückkehrten, fielen sie nicht mehr zurück in den Götzendienst der anderen Völker.

Wenn ich Unrecht willig erleide, stärkt das meinen Glauben und meine Zuversicht. Im Leid hört man auf zu träumen, wird realistisch und innerlich stark. Alle Anfechtungen sind nur Prüfungen, damit Gott bei uns zu seinem Ziel kommt. Nach einer tiefen Erfahrung des Leides sagt David: "Du bist meiner Seele neue Kraft" (Ps. 138,3).

Das wünsche ich Ihnen auch von ganzem Herzen.

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