Doppelfehler


Gerät der Mensch in Schwierigkeiten, verleitet ihn das leicht zu Fehlern. Und oft bleibt es darin nicht bei einem. Das gilt für alle Zeiten und Kulturen.

Vor langer Zeit übte der Prophet Jeremia an den Israeliten harte Kritik: "Mein Volk hat eine doppelte Sünde begangen. Erst haben sie mich verlassen, die Quelle mit frischem Wasser, und dann haben sie sich rissige Zisternen gebaut, die das Wasser nicht halten." (Jeremia 2,13)

Ich bin mit vielen Reisegruppen im Land der Bibel gewesen. Dabei wird eines schnell klar: Es muss einfach töricht gewesen sein, eine Wasserquelle zu verlassen und in die Wüste aufzubrechen. Dort war man auf Zisternen angewiesen und wusste doch nicht, ob sich das Wasser darin halten würde.

Wer Gott verlässt, stellt oft nur allzu schnell fest, wie trostlos und öde menschliche Einsamkeit sein kann. Man bemüht sich zwar, sie auszugleichen, aber es gibt nun einmal keinen Ersatz für Gott. Selbstgemachte Idole halten nicht, was sie versprechen. Dabei unterscheiden sich die oft von uns belächelten Göttervorstellungen der Naturvölker gar nicht so wesentlich von den modernen Leitbildern, wie Habgier, Sexkult, Macht und Ansehen.

Was der Mensch in dieser Situation tun kann? Einfach umkehren. Wie ein Sohn, der nach Hause zurück findet. Und er machte eine unglaubliche Erfahrung: Der Vater wartet schon lange auf ihn: "Er lief ihm entgegen und fiel ihm um den Hals und küsste ihn." (Lukas 15,20)

Bei diesem Gott, unserem himmlischen Vater, ist jeder willkommen!

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