Stille Revolution


Jedes Jahr passiert es wieder: In Laubbäumen, deren kahle Äste den ganzen Winter über wie Grabsteine in den Himmel ragen, beginnt es sich plötzlich zu regen. Knospenansätze bilden sich an Zweigen, die jetzt noch wie Reisig aussehen. Im warmen Sonnenlicht entfalten sich Blätter und Blüten. Dann streckt sich dichtes Blätterwerk der Sonne entgegen. Eine stille Revolution findet statt. Wir nennen das Frühling. Was tot schien, lebt. Unsichtbare Kraft schafft ein Neues.

Was sich Jahr für Jahr in der Natur vollzieht, möchte Gott auch im Leben jedes Menschen auslösen. Leute, die einfach verschlafen, dass Gott in ihrem Leben gegenwärtig ist, sollen munter werden: "Erwache aus dem Schlaf und erhebe dich von den Toten! Und Christus wird dein Licht sein" (Epheser 5,14).

Licht, das ist Rettung. Jeder, der einmal eine Nacht in völliger Finsternis zugebracht hat, weiß das. Licht ist Wärme und Wärme ist Kraft. Plötzlich bewegt sich wieder etwas in meinem Leben. Nicht depressiv, sondern nach vorne, der Sonne, Christus, entgegen. Dinge, Pläne, Perspektiven entfalten sich.

Paulus verweist in diesem Zusammenhang auf "Heimlichtuerei und finstere Machenschaften" (Epheser 5,12). Die bleiben bei der "Frühlingsrevolution Gottes" in unserem Leben nicht verborgen. Zum Hausputz gehört, dass Spinnweben erkannt (und entfernt) werden.

Aber Christus deckt nicht nur den Wintermüll auf. Er entsorgt ihn zugleich auch - denn er "vergibt uns unsere Schuld" (l. Johannes 1,9). Christen nennen das Erweckung". Man kann es auch als die stille Revolution Gottes in unserem Leben bezeichnen. Eine Revolution ohne großen Knall, aber mit nachhaltigen Wirkungen.

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