"Was bedeutet eigentlich der Fisch auf Ihrer Mappe?", fragte der Bankangestellte, als meine Frau ihre Unterlagen auf den Tisch legte. Bei einem Schulungswochenende habe er bei einem Kollegen auf dessen Schreibmappe das gleiche Zeichen bemerkt. Ob es sich dabei um das Emblem eines Vereins oder einer Kirche handle, wollte er wissen.
"Es galt als Erkennungszeichen der ersten Christen während der Verfolgungszeit im Römischen Reich", erklärte ihm meine Frau.
"Aber warum gerade ein Fisch?"
"Die ersten Buchstaben des griechischen Wortes für Fisch entsprechen den Initialen von Jesus Christus (Ichthys)."
"Und warum benutzen Sie dieses Sinnbild heute?"
"Nun, ich gebe damit zu erkennen, dass ich an Jesus Christus glaube. Es wird von vielen Christen aus den verschiedenen Konfessionen verwendet - ob sie nun evangelisch, oder freikirchlich geprägt sind. Sie wollen damit zeigen, dass sie nicht nur einer Kirche angehören, sondern dass sie diesem Jesus wirklich vertrauen, ihr Leben nach ihm ausrichten und auch öffentlich dazu stehen."
"Aber genügt es denn nicht, dass man einer Kirche angehört?"
"Viele Menschen verfügen über eine gewisse kirchliche Anbindung. Sie sind so aufgewachsen und erzogen worden. Aber Christsein bedeutet mehr als ein traditionelles Zugehörigkeitsgefühl oder Mitgliedschaft. Entscheidend ist nicht, dass man einer organisierten Gemeinschaft angehört, sondern das praktische Vertrauen zu Christus jeden Tag und ein an ihm orientiertes Leben."