Form oder Inhalt?


Vieles auf der Welt unterliegt ständigen Veränderungen. Nicht nur in der Natur, sondern auch im geistlichen Bereich. Ohne äußere Veränderungen gibt es Stillstand und eventuell sogar den Verlust der eigentlichen Bedeutung. Wer denkt heute bei einer Kirmes noch an das Kirchweihfest, aus der sie entstand. Oder am Himmelfahrtstag an die Himmelfahrt Jesu? Für viele ist dieses im Ursprung christliche Fest nur noch ein Frühlingsfest oder Vatertag.

Das zeigt, wie gefährlich es ist, äußere Formen und überholte Traditionen nicht verändern zu wollen. Wichtige Inhalte verkommen so schnell zum bedeutungslosen Relikt. Echtes, geistliches Leben hingegen bringt zeitgemäße Veränderungen hervor, die eine verständliche Aussage haben.

Der Inhalt des Evangeliums - nämlich dass Jesus Christus für unsere Sünden starb und am dritten Tag auferstanden ist - ist unveränderlich. Gottes Wahrheit bleibt für immer bestehen. Und doch müssen die Verkündigungsformen, mit denen wir diese frohe Botschaft weitergeben, ständig an eine sich verändernde Umwelt angepasst werden. Sprache, Lieder und Gottesdienstformen müssen in der jeweiligen Kultur und Zeit entsprechend neue Formen und glaubwürdige Verhaltensweisen finden, sonst bleiben am Ende nur leere Kirchen - Denkmäler früherer Erfahrungen mit Gott.

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