"Online" mit Gott


Früher hatten es die Atheisten einfach. Sie brauchten bloß zu sagen: "Ich glaube nur, was ich sehe!", wenn sie ausdrücken wollten, dass sie mit Gott nichts am Hut haben. Ganz so einfach ist's heute nicht mehr. Seit sich herumgesprochen hat, dass auch auf "Fakten" kein hundertprozentiger Verlass ist, hat die reine Wissenschaftsgläubigkeit ausgedient. Und siehe da: Nachdem der Mensch erkannt hat, dass "nach vorn" längst nicht alles berechenbar ist, erlaubt er sich Schlenker in die Vergangenheit, die ihm kein anderer (als er selbst) zumuten dürfte. Plötzlich geht's wieder in Richtung Romantik und Mystik. In Literatur, Film und Fernsehen tauchen auf einmal wieder Elfen, Gnome und Kobolde auf, vielleicht modern (als Außerirdische) getarnt. Und damit ist man, eh man's glaubt, wieder im vorchristlichen (heidnischen) Okkultismus gelandet. Keinen stört's, wenn dann Steine, Tiere und Seen unvermutet zu sprechen anfangen. In sämtlichen Büchern der Bibel wird all das eindeutig als Vergehen gegen das erste Gebot bezeichnet: "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben" (2. Mose 20,3). Der Gott der Bibel ist ein "eifernder" Gott, d. h. er will nicht, dass wir einem anderen in die Hände fallen. Viele Menschen fragen heute nicht in erster Linie danach, ob etwas wahr ist, sondern welchen Nutzen es ihnen bringt. Auf einer Linie - "online" - mit Gott zu sein, wobei das immer seine, nie unsere Linie sein muss, das ist die entscheidende Hilfe. Ich habe es in 50 Jahren erfahren und nie bereut. "Bei Gott" zu sein, bringt die letzte und tiefste Erfüllung des Lebens.

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