Das schönste kommt noch!


Der Mensch braucht Hoffnung. Deshalb hat man schon in der frühen Christenheit die Adventszeit an den Anfang des Kirchenjahres gesetzt. Gott hat den Menschen durch seine Propheten immer wieder zugesagt, dass er ihnen einen Erlöser schicken würde. Für die Menschen des Alten Testaments ergab sich daraus eine Erwartungshaltung. Sie sehnten sich danach, wie nach Früh- und Spätregen. Deshalb feiern wir Advent (lat. - "Er kommt!") am Anfang des Kirchenjahres mit dem abschließenden Höhepunkt des Kommens von Jesus Christus als dem erlösenden Mittler zwischen Gott und Mensch.

Viele Menschen finden in den alltäglichen Belastungen, denen sie ausgesetzt sind, keine Zeit mehr, darüber nachzudenken. Doch ohne Hoffnung wird das Leben bitter. Gewiss, mit zunehmendem Alter schrumpfen Erwartungen und Ansprüche. Umso bedeutender aber kann die Aussicht auf das werden, was wir das "ewige Leben" oder "die Zeit danach" nennen. Unser Problem besteht darin, dass wir nicht wissen, wie wir uns das vorstellen sollen. Dazu reicht unser menschliches Vorstellungsvermögen nicht aus. Gott hat uns wunderbare Dinge zugesagt. Aber wenn wir sie erklären sollen, geraten wir in die Situation einer Mutter, die ihrem Kind vor dessen Geburt klarmachen soll, dass es später einmal Rad fahren und Schlittschuh laufen wird.

Deshalb kann Advent immer nur geheimnisvolle Vorfreude sein. Was Gott uns wirklich einmal alles geben will, werden wir erst erfahren, wenn es soweit ist. In diesem Sinne bedeutet Advent Vorfreude, denn: Das Schönste kommt noch!

[Diesen Artikel versenden]   [Denkanstöße abonnieren]