Thema: Hilfe im Verborgenen - wertloser Gottesdienst

Matthäus 6,1-4

 

od. Überweisungsformular im Rundbrief

Frage: - was denkst Du, wenn Du so etwas siehst?

- was machst Du?

Erläuterung: in unserem Text heute geht es wieder um die Gerechtigkeit, die besser sein soll als die der Pharisäer

In Kap. 5 ging es um die Grundhaltung (töten, Ehebruch), also von dem, was zuerst im Kopf abgeht

In Kap. 6 geht es um konkrete Taten:

Almosen, d.h. Unterstützung der Armen (Thema heute), Gebet und Fasten sind 3 typ. Äußerungen der jüd. Frömmigkeit auf die Jesus nun Bezug nimmt. Er zeigt zuerst, wie man falsch mit diesen Taten umgeht, bevor er sagt, wie es richtig geht.

Wie macht man "Gutes tun" (bzw. Almosen geben) in Jesu Augen falsch, wie richtig?

Falsch: Gutes tun, damit man bewundert wird, als Beweis dafür, wie gerecht man ist oder als religiöse Pflichterfüllung

Richtig: die innere Haltung ist wichtig: Gott soll durch mein Handeln geehrt werden und den Armen soll geholfen werden

Widerspricht diese Aussage nicht Mt. 5,16, wo Jesus gebietet, dass andere unsere Taten sehen sollen?

Nein, Jesus warnt in beiden Fällen vor der Sünde. Gegenüber der menschl. Feigheit betont Jesus die Öffentlichkeit des Glaubens, gegenüber dem Stolz die Verborgenheit

Die Folge von falschem Almosen geben ist laut Jesus, dass man keinen Lohn vom Vater im Himmel bekommt. Heißt das nun, dass wir uns den Himmel nun doch durch gute Taten mit der richtigen inneren Haltung verdienen müssen?

Nein. In Mt. 5,3 sagt Jesus, dass wir "das Himmelreich geschenkt bekommen", wenn wir unsere Armut gegenüber Gott erkennen. Oder auch in Eph. 2,8.9 bezeichnet Paulus die Errettung als "Geschenk Gottes" und nicht ein "eigenes Werk". Also muss dieser Lohn etwas anderes bedeuten. Die Motivation für unser Handeln soll also nicht die Bezahlung der Eintrittskarte in den Himmel sein, sondern die Dankbarkeit und Liebe für das ausdrücken, was Gott getan hat. Gott drückt seine freudige Anerkennung durch liebevolle Gaben aus.

C.S. Lewis verdeutlicht die richtige Einstellung im Blick auf den von Gott zugesagten Lohn so:

"Wenn wir die geradezu schamlosen Verheißungen auf Belohnung und phantastischen Belohnungen die in den Evangelien verheißen werden, betrachten, scheint es, als müssten unsere Wünsche dem Herrn eher zu schwach als zu groß vorkommen. Wir sind halbherzige Geschöpfe, die sich mit Alkohol, Sex und Karriere zufrieden geben, wo uns unendliche Freude angeboten wird- wie ein unwissendes Kind, das weiter im Elendsviertel seinen Schlammkuchen backen will, weil es sich nicht vorstellen kann, was eine Einladung zu Ferien an der See bedeutet. Wir geben uns viel zu schnell zufrieden."

Wie spricht das Ganze in mein Leben (was lernen wir daraus)?

Gutes tun, Almosen geben, Opfer, hat nicht unbedingt immer etwas mit "Geld" zu tun.

Fragen, über die sich jetzt jeder für sich alleine Gedanken machen soll:

oder/und:

 

Der "Zehnte" als Begriff ist wohl jedem von uns bekannt. Gott gebot seinem Volk im AT z.B. den Zehnten vom Ertrag der Saat (5.Mo. 14,22), der Tiere u. Früchte (3.Mo. 27, 30.32). Darüber hinaus gab es noch freiwillige Gaben z.B. 2. Mo. 25,2 ...erhebe..der freiwillig gibt und 2. Mo. 35,29 ...deren Herz sie antrieb.

Auch im NT wurde in Kreisen die das Gesetz ernst nahmen, der 10. weitergegeben z.B. Lk. 18,12 ...gebe den 10. von allem, was ich einnehme...

Und Gott gab seine Verheißungen darauf z.B. Mal. 3,10 Prüfet mich...Segen die Fülle...

Zur Zeit der 1. Gemeinden rief Paulus zu freiwilligen Spenden auf. Darüber steht viel in 2. Kor. 8 u. 9 Sammlung für die Gemeinde in Jerusalem

einige Zitate daraus: nach Kräften, reichl. (8,7)

wer wenig sät wird wenig ernten, wer viel sät, wird viel ernten

Auch hier ist die Haltung wichtig:

nicht Unwille und Zwang: einen fröhlichen Geber hat Gott lieb (9,8)

oder .. nicht Geiz (9,5)

oder Eph. 4,28: ...sondern schaffe und arbeite mit seinen Händen etwas Gutes, auf dass erhabe, zu geben dem Bedürftigen...

1. Erwirb soviel du kannst. 2. Spare, soviel du kannst. 3. Gib Gott soviel zu kannst

Ich denke, dass das für jeden ein individueller Betrag sein wird und wir nicht sagen können, Du muss so oder so viel geben. Wahrscheinlich könnten wir aber oft mehr geben, als wir meinen, damit es wirklich ein "Opfer" ist. z.B. arme Witwe Lk. 21,1-4

oder Bsp. Ein gläubiger Arzt wurde gefragt, wann ihm zum 1. Mal in seinem Leben die Wirklichkeit Jesu Christi aufgegangen sei. Nach kurzer Überlegung die Antwort: "Mein Vater hat in seinem Leben nie mehr als 40 Dollar in der Woche verdient. Aber jeden Sonntag morgen in der Kirche sah ich ihn eine Zehndollarnote auf den Kollektenteller legen."

Klar, wir können nicht überall geben, wo Not ist bzw. Geld gebraucht wird. Vielleicht müssen wir uns einfach für 1 Projekt o.ä. entscheiden und da regelmäßig geben (Dauerauftrag!?) -- weil wir so schnell vergessen-- und dann hindert uns trotzdem niemand daran, auch spontan bei einer Not zu helfen!

Es hat mal jemand gesagt:

Gehört alles, was ich habe Gott, dann muss ich nur noch fragen, was ich davon brauche!

Auch mit meinem Geld kann Gott sein Reich bauen, auch hier wird meine Beziehung zu ihm praktisch

Paulus fordert uns in Rö. 12.1 auf, uns selbst, unser ganzes Leben, alles was wir haben, Gott zum Opfer hinzugeben!