Einstieg mit Kindern und Postkarte, Brief, Diskette, CD, blauer Brief (Versetzung gefährdet).
Was soll das Ganze? Ich möchte euch zeigen, daß der Gottesdienst etwas ist worauf man sich freuen kann und der auch interessant ist. Gottesdienst muß nichts ödes sein und einen Bezug zu deinem Leben.
Wir singen:
Ich lese Offenbarung 1.19 bis 2.7
Johannes ist auf der Insel Patmos in der Verbannung und leistet dort Zwangsarbeit ca.90 bis 95 nach Chr.
Ob es der Apostel Johannes war ist rein vom Stil und der Sprache die in der Offenbarung gebraucht werden eher fraglich. Doch war außer dem Apostel wohl niemand so bekannt, daß er sich nur Johannes nennen konnte --- egal.
Man muß die schwierigen Passagen in der Offb., die es sicherlich gibt immer im Umfeld der leicht verständlichen Stellen sehen und nicht umgekehrt.
Und eines noch als letztes zum Einstieg: Offb 1.1-3, Dieses Buch ist wirklich und unumstößlich die Offenbarung Jesus Christus.
Wir werden uns diese Briefe immer unter 3 Gesichtspunkten anschauen.
Ein lokaler Aspekt: für die tatsächlich angeredete Gemeinde.
Ein ermahnender Aspekt: für alle Gemeinden in allen Zeiten zum Wachrütteln.
Eine persönliche Ermahnung an den Einzelnen.
Der lokale Aspekt
Jesus spricht hier ganz konkret eine Gemeinde in der Provinz Asien an Ephesus.
V1. Jesus läßt den Brief direkt an die Gemeinde richten. Die 7 Engel werden oft auch als die Ältesten in diesen Gemeinden gesehen. Und nun etwas ganz entscheidendes für unser Verständnis. Jesus selber wandelt inmitten der goldenen Leuchter. Jesus ist in seinen Gemeinden zugegen und er wußte nur zu gut was in Ephesus los war. Er bekam das tägliche Leben mit, Er war zugegen wenn die Gemeinde Entschlüsse faßte.
V2-3. Jesus lobt die Gemeinde. Was sie für gut Werke vollbracht haben, wie sie sich angestrengt und abgemüht haben um immer am Ball zu bleiben in der Nachfolge, in der Erwartung.
Den Ephesern war es ernst, sie haben nicht einfach über Mißstände in der Gemeinde hinweggesehen, sie haben nach reichlicher Prüfung Sünde und Lüge beim Namen genannt, sie haben in Bezug auf Sünde keinen Mantel des Schweigens gekannt.
Nicht jeder der sich Apostel oder Prophet nannte war dies auch. Und das wurde dann auch offen zur Sprache gebracht und man trennte sich von solchen Lügnern.
Und die Epheser hatten ihr Ausharren mit allen Konsequenzen getragen. Ihnen schlug Unverständnis und Haß entgegen, sie wurden ausgegrenzt.
ABER
V.4,5: Die Gemeinde hatte die erste Liebe verlassen, das erste Feuer war erloschen, das erste Brennen weg.
Viele Christen waren zu dieser Zeit wegen ihres Glaubens umgebracht worden, andere lagen im Gefängnis und als auch noch der Befehl ausging, daß man den Kaiser anbeten mußte schien den Christen noch viel schlimmeres bevorzustehen.
Und jetzt auch noch die Anklage: Wo ist deine erste Liebe, warum hast du sie verlassen?
Klingt das nicht irgendwie fieß? Die Gemeinde war wirklich bemüht das Richtige zu tun und jetzt bekommt man auch noch angekreidet, daß man nicht mehr ganz so bei der Sache ist wie damals als die ganze Sache mit Jesus noch so richtig frisch war? Schließlich muß das Leben ja weitergehen und man wartete ja jetzt auch schon rund 60 Jahre auf das Wiederkommen Jesu.
Jesus fordert die Gemeinde auf doch einmal nachzudenken wie alles anfing und wovon die Einzelnen eigentlich abgefallen waren. Hat es nicht einmal in ihrem Herz gebrannt als sie sich entschieden ihr Leben mit Jesus Christus und zu seiner Ehre zu führen?
Jesus fordert die Gemeinde ganz klar auf umzukehren, Buße zu tun also sich zu besinnen und vor allem auch einzugestehen das sie auf dem falschen Weg sind. Sie sollen vor Gott ihre Sünden bekennen, ihn um Vergebung bitten und wieder so die ersten Werke tun, wie sie es ja schon so Vorbildlich in der Vergangenheit getan hatten.
Und Jesus nimmt auch kein Blatt vor den Mund und kündigt im gleichen Atemzug an, was passiert wenn die Gemeinde diesem Rat oder dieser Aufforderung nicht folgt. Er wird kommen und die Gemeinde einfach auslöschen. Er wird den Leuchter, das Zeichen für die Gemeinde einfach wegrücken, was heißen soll, die Gemeinde gibt es dann einfach nicht mehr. Gott liebt seine Gemeinde, er ist aber auch absolut gerecht ihr gegenüber und er steht auch in absolut keiner Pflicht ihr gegenüber.
Dieser Brief ist wirklich ein blauer Brief, eine letzte Aufforderung, wenn es so weiter geht schaffst du das Ziel nicht.
V7: Der versprochene Lohn für die Gemeinde ist wunderbar. Wer überwindet, also umkehrt wird von eben denen Früchten zu essen bekommen die seit Adam und Eva den Menschen verschlossen sind nämlich den Früchten vom Baum des Lebens welcher im Paradies steht. Wer überwindet wird die Ewigkeit bei unserem Herrn und Heiland Jesus Christus Verbringen.
Wir könnten jetzt sagen: na ist doch richtig, die Gemeinde in Ephesus wird eben ihren gerechten Lohn empfangen wenn sie nicht umkehren. Aber was hat das mit mir zu tun??? Der Brief war eindeutig an die Gemeinde in Ephesus adressiert und hat mit uns doch nichts zu tun. Ich habe in meinem Leben noch nie einen blauen Brief bekommen, damals in der Schule nicht dann also erst recht auch jetzt nicht wenn ich erwachsen bin.
Wenn da nicht dieser eine Satz in V.7 stehen würde.
V.7 Wer ein Ohr hat der soll hören. und zwar nicht nur was Jesus der Gemeinde in Ephesus sagt sondern hier steht "was der Geist, also Gott, den Gemeinden, also auch uns sagt".
Ich möcht die Punkte 2 und 3 zusammen fasse und mit euch zusammen betrachten und euch ermutigen ernsthaft über diese Verse nachzudenken und wenn nötig auch die Konsequenzen daraus ziehen.
Ein ermahnender Aspekt: für alle Gemeinden in allen Zeiten zum Wachrütteln.
Eine persönliche Ermahnung an den Einzelnen
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Wir gehen den Text noch einmal zusammen durch und lassen ihn auf uns ganz persönlich wirken.
V.1,2: Ich möchte euch auffordern und uns Mut machen, daß wir gemeinsam darüber nachdenken ob dieser Brief an die Epheser vielleicht auch überschrieben sein könnte: Schreib diesen Brief, diesen blauen Brief an Jörg, Fritz, Karl, Marianne,... .
Könnte mit diesem Brief vielleicht die Gemeinde ETG Oppelsbohm gemeint sein oder aber ich selber ganz persönlich.
Findet Gott an unserem Leben auch diese Punkte die er so lobend hervorheben kann? Kann Gott uns für das Geleistete auch loben, gibt es solche Punkte bei uns?
Haben wir in der Vergangenheit wirklich solche erwähnenswerte Mühe auf uns genommen? Haben wir auch in schlechten und schwierigen Zeiten so vorbildlich ausgeharrt, oder haben wir bei Problemen vielleicht doch manchmal zu schnell resigniert?
Wie gehe ich in meinem Leben mit Dingen um die nicht im Einklang mit der Bibel stehen? Nenne ich bei mir und auch wir als Gemeinde Dinge beim Namen wenn es eindeutig ist, daß sie vor Gott nicht richtig sind. Oder sagen wir einfach nichts weil es bequemer ist sich aus manchen Sachen heraus zu halten. Sagen wir vielleicht nichts weil diese oder jene Person von ihrem Wesen her halt so empfindlich ist?
Wie gehen wir mit Sünde, übler Nachrede, Verleumdung, Lüge um.
Ich gehe von mir aus. Ich bin nicht immer so konsequent wie Gott es von mir erwartet. Beispiel: Gespräch mit falschen Anschuldigungen, mit einer Person geklärt, bei einer Person hatte ich Angst vor so einem klärenden Gespräch.
V.3: Und manchmal habe ich es einfach satt irgendwelche Dinge zu X-ten mal anzusprechen--- und das ist falsch. Gott erwartet von mir, von dir und von uns als Gemeinde das wir nicht Müde werden Misstände beim Namen zu nennen.
V.4: Haben wir immer noch dieses brennen in unseren Herzen wie damals bei unserer Bekehrung, bei unserer Umkehr und Hinwendung zu Gott? Oder haben wir diese erste Liebe verlassen und haben uns doch wieder mehr um uns selber gekümmert.
Interessant ist, daß hier nicht steht warum die Gemeinde in Ephesus ihre erste Liebe verlassen hat, was war der Grund? Streß, kein Bock mehr wie die Jüngeren sagen würden, Burnout(man ist ausgebrannt, hat sich verausgabt). Dies ist in frommen Kreisen sicher auch ein Thema. Wie kann ich meine Kräfte effizient für Jesus Christus einsetzten? Muß ich bei allen frommen Aktivitäten mitmachen, muß ich überall dabei sein, alles selber in die Hand nehmen. Oder kann ich Dinge auch loslassen, und zwar richtig loslassen, das ich mich dann auch nicht mehr einmische wenn ich es vielleicht auch ganz anders machen würde.
V.5: Hey, wach auf, erinnere dich wie es früher war, am Anfang deines Glaubens. Gott möcht den Weg mit dir zu Ende gehen. Er ist der Anfänger und der Vollender deines Glaubens. Er hat dich beim
Namen gerufen weil er mit dir ganz persönlich etwas vor hat, weil er mit dir und durch dich Reich Gottes bauen möchte. Er hat dich nicht gerufen damit du dich jetzt so ganz heimlich still und leise zurückziehst und dich immer mehr von Jesus entfernst.
Was passiert wenn wir diesen Brief nicht annehmen obwohl wir ganz genau wissen, daß er an uns adressiert ist?
Was passiert, wenn wir genau wissen das wir Versetzungsgefährdet sind und nichts dagegen tun? Gott wird sich zurückziehen und wird sich nicht mehr in unser Leben einmischen und das mit allen Folgen. Gott läßt Gemeinden auch untergehen die nicht Buße tun und nach Gottes Weg fragen. Die Geschichte hält dafür viele Beispiele bereit, ohne darüber urteilen zu wollen was im Einzelnen die Gründe für das Verschwinden mancher Gemeinden waren.
Wißt ihr was mit der Gemeinde in Ephesus geschah? Die Ruinen als Bild für diese Gemeinde können heute besichtigt werden und haben allenfalls noch eien archäologischen Wert.
Aber eines ist auch hier sicher und das muß uns bewußt sein: Gott ist uns persönlich und auch uns als Gemeinde nichts schuldig. Alles was wir von ihm bekommen, jeder Segen ist unverdiente Gnade von Gott.
Aber für Buße steht auch eine wunderbare Verheißung.
V.7: Wer wieder zu seiner ersten Liebe zurückkehrt und auch wieder Mühe in die Nachfolge investiert wird den gerechten Lohn empfangen. Er wird vom Baum des Lebens zu essen bekommen welcher im Paradies steht, dies bedeutet, er wird die Ewigkeit bei Jesus in der Herrlichkeit verbringen.
Und auch wir als Gemeinde werden den Segen dafür empfangen wenn wir in der Gemeindearbeit nicht auf Ansehen und mögliche Probleme blicken sondern an Hand der Bibel Dinge anpacken und auch durchziehen.
Ich bin mir sicher, daß wir als Gemeinde hier, als ETG Oppelsbohm den Segen spüren werden. Ich weiß nicht in welchem Zeitraum und mit welchem Ergebnis aber Gott segnet treue und konsequente Arbeit in seinem Reich.
Gott stellt uns frei wie wir auf seinen blauen Brief reagieren.