Ein Kampf, der jeden Tag stattfindet, ohne dass wir es merken. Zwei Menschen – einer ist Christ, einer nicht. Wie regelt ein Mensch ohne Gott sein Leben? Mit seinem Verstand!
Wie lehrt er (als Lehrer, Erzieher, Freund, Vorbild ...) andere, ihr Leben zu regeln: mit ihrem Verstand! ® Wie wurden/werden wir gelehrt? Genauso!
Mein Eindruck: Wir schlagen uns irgendwie durch, aber Menschen, die Gott nicht kennen, kriegen es auch nicht schlechter hin. ® Das Leben als Christ müsste besser funktionieren:
· als Kind Gottes – mit einem Vater, der alles hat
· ... und der sagt: Was mein ist, das ist dein (Verlorener Sohn ® älterer Sohn)
· mit einem Herrn Jesus, der alle Zeit bei uns ist
· ... und der sagt: Ihr werdet noch größere Dinge tun als ich
· und dem Heiligen Geist, der uns gegeben ist
· ... und von dem es heißt: Er wird euch in alle Weisheit führen
F:
Warum kriegen wir es also nicht besser hin?
® unser Leben wird vom Kopf her
geprägt, vom Verstand (bei manchen auch vom Gefühl: dann setze Gefühl/Herz/Bauch
für Verstand)
Was, wenn der Kopf/Herz krank ist? Deshalb
funktioniert das Leben nicht richtig!
Der Kopf/Herz ist krank? Wer sagt das? ®
die Bibel
Das ganze Haupt ist krank, und das ganze Herz ist siech. (Jes 1,5)
Sagt Gott über Israel (und wir Christen sind die Erben, also
haben wir das meiste übernommen und das sind nicht nur die guten Dinge).
F: Was ist die
Krankheit? ® Gottesferne:
Kopf und Herz haben sich von Gott entfernt und gehen ihren eigenen Weg. ® Not, Leid, körperliche Krankheit, Tod –
und: zerstörte Beziehung zu Gott.
Deshalb zweifeln wir an Gott und vertrauen ihm nicht: wir zweifeln gerne daran
· dass er das, was er sagt, auch tut
· dass er das, was er tut, auch richtig macht
· dass er das, was er uns versprochen hat, noch weiß und nicht vergessen hat
· dass er das, wofür er zuständig ist, auch im Griff hat
Bsp: Ich bin ein zuverlässiger Mensch (Charakter, Stolz). Wenn ich etwas versprochen habe, dann halte ich es. Wenn ich etwas tue, dann weiß ich warum – wenn ich etwas sage, habe ich mir vorher überlegt, was ich sage. Was mich ärgert? ® Wenn Menschen mir nicht trauen. „Denkst du noch dran – machst du das auch wirklich – wie weit bist du schon – wie willst du es denn machen“
Warum? Er vertraut mir nicht / traut mir das nicht zu / meint, mich kontrollieren zu müssen / will es besser wissen. ® mangelndes Vertrauen! Ich bin nicht vertrauenswürdig
® Unser Leben würde völlig anders aussehen, wenn wir nicht immer wieder an entscheidenden Stellen an Gott zweifeln würden:
· unsere Beziehung zu Gott wäre besser
· unser Herz hätte Frieden (weil wir vertrauen)
· unsere Zuversicht wäre größer
· unsere Probleme wären kleiner (weil wir nicht mehr verantwortlich sind)
· wir hätten „Sieg“ an den entscheidenden Stellen unseres Lebens.
Ich habe die Beziehung zu Gott bewusst an erste Stelle gesetzt: wir sollen Gott vertrauen, nicht um mehr zu bekommen, sondern um in tieferer Beziehung und Nähe zu Gott zu leben. Es geht hier nicht um erfolgreiche Gebetserhörungen, sondern um Gehorsam und ein Leben nach Gottes Plan. ® das bringt alles andere mit sich.
Bsp: Kampf zwischen Vertrauen und Verstand:
Eines Tages drängte sich am See Genezareth eine große Menschenmenge um Jesus. Alle wollten Gottes Wort hören. Am Ufer lagen zwei leere Boote. Die Fischer hatten sie verlassen und arbeiteten an ihren Netzen. Da stieg Jesus in das Boot, das Petrus gehörte, und bat den Fischer, ein Stück auf den See hinauszurudern, damit ihn alle besser sehen und hören konnten. Vom Boot aus sprach Jesus dann zu den Menschen. Anschließend sagte er zu Petrus: "Fahrt jetzt weiter auf den See, und werft eure Netze aus!" "Herr", gab Petrus zu bedenken, "wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Aber weil du es sagst, will ich es wagen." Sie warfen ihre Netze aus und fingen so viele Fische, dass die Netze zu zerreißen drohten. Deshalb winkten sie den Fischern im anderen Boot, ihnen zu helfen. Bald waren beide Boote bis zum Rand beladen, so dass sie beinahe sanken. Als Petrus das sah, fiel er erschrocken vor Jesus nieder und rief: "Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch!" Er und alle anderen Fischer waren fassungslos über diesen Fang (Luk. 5, 1-9)
Hier steht Verstand gegen Gottes Wort. Jesus (Gott) sagt: Fahrt ...
Wem sagt er das? Petrus war Profi! Experte! Das ganze Volk wusste Bescheid: am Tag fängt man keine Fische (Bsp: Weihnachten – einer schlägt vor: Wir gehen in den Garten zum Kirschen ernten). Das war peinlich für Petrus! Alle haben zugeschaut – das konnte nur eine Pleite geben.
Menschlicher Verstand: nein! <-> Gott: ja! ® Wer ist klüger? Wir Menschen müssen immer wieder lernen, dass Gott klüger ist als wir!
Es geht nicht um Rechthaberei, sondern um Vertrauen:
F: Wem vertraust du? Gott oder deinem Verstand? Bibel oder Schulbuch? Predigt oder Fernseher?
1. Weil Gott klüger ist als wir – er weiß mehr. (Bsp: Fischfang)
2. Weil Gott mächtiger ist als wir: er kann Dinge tun, die unsere Möglichkeiten übersteigen. (Bsp: Fischfang)
3. Weil wir unsere Erkenntnis hauptsächlich aus Erfahrungen der Vergangenheit bekommen: das war bisher so, das war bei anderen so ... (Bsp: Fischfang)
4. Weil viele Dinge geistlich sind: sie gehen über das Irdische hinaus und können deshalb nur geistlich verstanden werden: Der Mensch kann von sich aus, mit seinen natürlichen Fähigkeiten, nicht erfassen, was Gottes Geist sagt. Für ihn ist das alles Unsinn, denn Gottes Geheimnisse erschließen sich nur durch Gottes Geist. (1. Kor 2,14) ® Wenn wir uns Gottes Geist öffnen und ihn fragen, können wir mehr Erkenntnis über Dinge bekommen als Menschen, die viel gebildeter, intelligenter, erfahrener sind als wir! Aber: Oft lehnen diese Menschen „unsere“ (=Gottes) Erkenntnisse ab, weil sie es nicht erfassen können! (Bsp: Fischfang: Gott hatte ein geistliches Ziel, das die Menschen nicht kannten – Petrus überzeugen und als Nachfolger gewinnen)
Warum fällt uns Glaube und Vertrauen zu Gott oft so schwer? ® Prägung und Erziehung!
ein geschichtlicher Überblick [wer will, kann 4 min abschalten]
· Griechen: Verstand geht über alles – deshalb schrieb Paulus 1.Kor 2,14 (s.o.)
· Europa: Zur Zeit des NT noch ohne Hochkultur. Im Mittelalter: organisierte Volksverdummung – die Kirche ist absolut. Aber: Entstehung von „Mystikern“ (Theresa von Avila), „Heiligen“ (Franz von Assisi – Leben aus Glauben).
·
Rationalismus und Aufklärung (17.-18. Jhrh.): Alles wird
vom Verstand beurteilt – was für den Menschen unvernünftig ist, kann es nicht
geben. (Descartes glaubt noch an Gott, aber: Gott muss beweisbar sein!)
Der fundamentale Angriff: 1750 - David Hume: Gottesbeweise
sind völlig nutzlos, weil man Gott nicht beweisen kann. ® Weil Gott nicht beweisbar ist, gibt es ihn
auch nicht. Wunder: verletzen die Naturgesetze, aber weil die Naturgesetze
„lückenlos“ bewiesen sind, kann es keine Wunder geben.
Der Verstand hat gewonnen ® für den
„normalen Menschen“ blieb: Ich glaube nur, was ich sehe.
[Die letzten Wort von David Hume: Ich bin in
den Flammen]
· Psychologie: Siegmund Freud (1900): Religion (Glaube) ist eine Zwangsneurose, also eine psychische Krankheit.
· 1950 – 1960: Unter dem Eindruck der Weltkriege: Zweifel an der Fähigkeit der Menschen, an der Fähigkeit der Wissenschaft (alles erklären zu können), an der Überlegenheit des Verstandes ® Gefühl wird wieder propagiert („Love,Peace,Freedom,Happiness“, Emotionale Intelligenz, P: „Bauchgefühl“).
· Suche nach geistlichen Quellen und Übernatürlichem: aber nicht in der Bibel, sondern: Esoterik, Astrologie, östliche Religionen, Naturreligionen
Jesus hat alles überlebt! Die Bibel ist immer noch das am meisten verkaufte (wenn auch nicht gelesene) Buch. Immer mehr Menschen merken: Verstand, Gefühl, Wissenschaft, Philosophie, Psychologie helfen nur bis zu einem bestimmten Punkt – danach hilft nur noch der Glaube weiter („Glauben müsste man können“).
Sollen wir unseren Verstand/Gefühl völlig übergehen? ® Nein, aber die Prioritäten müssen stimmen:
1. Gottes Wort, Gottes Geist
2. Verstand / Gefühl
Bsp: nachts wachliegen / Schlafprobleme – unser
Verstand sagt: Furchtbar! F:
Umfrage
® verzweifle nicht, sondern freue
dich und rede mit Gott (er ist auch wach!): besprich mit Gott deine
Sorgen, Gedanken, Probleme, Wünsche. Nie kannst du die Stimme Gottes
besser hören als bei Nacht! Dann: sage ich Gott: „Freut mich, dass
wir uns in Ruhe unterhalten konnten. Aber Herr, du weißt, dass ich morgen einen
anstrengenden Tag habe. Ich bitte dich, dass ich morgen fit bin, egal wieviel
ich in dieser Nacht schlafe.“
Hinweis: nachts scheinen alle Probleme größer als bei Tag! – das
heißt: nachts hören wir auch die Stimme des Teufels deutlicher, der
durch unsere Gedanken spricht.
Warum sind wir oft so hilflos und schwach? Weil Jesus meistens nur dort handelt, wo wir ihn suchen! (Wer sucht, wird finden). – unser Verstand hasst die Schwachheit (= Abhängigkeit), aber es gibt für uns nichts besseres, als von Gott abhängig zu sein.
Bsp: Krankheit – Verstand: „Geh zum Arzt!“ Das kann der Weg sein, es kann aber sein, Gott sagt etwas anderes: W.: jahrelang in psychologischer/therapeutischer Behandlung: niemand konnte helfen! Jetzt: Nur Jesus kann heilen. Psychologie erklärt und deckt manches auf – aber kann nicht heilen. Botschaft: Sieh auf deine Gefühle. ® das heilt nicht! Jesus: sieh auf die Wahrheit und nicht auf deine Gefühle. ® Unsere Frage: warum wird sie nicht gesund? weil Gott sie heilen möchte und nicht die Ärzte.
® wir müssen Jesus die Möglichkeit zum Handeln lassen – je mehr wir selbst in der Hand behalten, umso weniger wird Jesus tun (Bsp: Arme erleben mehr Wunder!)
® und: wir müssen Gottes Wirken bewusst wahrnehmen – und ihn ehren! (Bsp: ich bete für eine Not – nach einiger Zeit: „Ist es besser?“ ® „Ach das – jaja“) ® Gib Gott die Ehre!!!
Unser Verstand kämpft mit unserem Glauben! – das muss uns bewusst sein!
Bsp: (Predigt Ingolf Ellßel, 10/1999) Im Flugzeug saß ich neben einem Geschäftsmann. Dieser studierte eifrig die Aktienkurse in einer Zeitung. Ich betete und überlegte, wie ich meine Verantwortung, nämlich das Evangelium, transportieren konnte.
Beim Essen sprach ich ihn an, ob er gute Tipps für Geldanlagen gefunden hätte. Er antwortete, dass es ja ständig ein Auf und Ab wäre. Daraufhin sagte ich. “Sie brauchen wohl einen besseren Tipp.” “Für gute Tipps bin ich immer offen,” sagte er. Als ich meinte, ich hätte einen, fragte ich ihn: “Wie legen Sie denn an? Kurzfristig, mittelfristig oder langfristig?” “Das kommt darauf an, welcher Stimmung ich bin”, meinte er, “mal versuche ich kurzfristig schnelle Gewinne mitzunehmen, mal investiere ich nur in langfristige, solide Werte, wenn ich mit den Nerven fertig bin.” “Nun, ich habe einen Tipp für Sie, der hat sowohl kurzfristigen wie mittelfristigen und langfristigen Effekt,” sprach ich weiter. “Nun machen Sie mich aber sehr neugierig”, antwortete er, unterbrach sein Essen und sah mich gespannt an. “Darf ich den wissen?” fragte er. “Wollen Sie ihn wirklich wissen?” fragte ich zurück. “Ja, jetzt bin ich reif dafür, ich will es wissen”, entgegnete er auf äußerste gespannt. Ich bat ihn, mir ein paar Minuten Zeit zu geben, um die Hintergründe dieses Tipps schildern zu können. Darauf entgegnete er, er sei ebenfalls solide in seinen Investitionen und möchte immer möglichst viel darüber wissen.
Es war ein köstliches Gespräch. Ich wusste, jetzt wird es eigentlich beschämend. Ich müsste mich dafür schämen, dass ich diesen Mann so neugierig gemacht hatte und ihm gleich etwas servieren würde, das ihn wahrscheinlich sagen lassen wird. “Der spinnt doch!” Ich spürte die Scham, doch jetzt konnte ich nicht mehr anders.
“Ich investiere in eine Person”, begann ich. “In welche, sind Sie Gesellschafter?” fragte er. “Gewissermaßen ja”, war meine Antwort. “Ich bin nicht Gesellschafter, sondern Besitzer. Ich besitze fünfundzwanzig Firmen von Russland bis Spanien,” sagte er. Ich holte tief Luft und begann: “Die Person, auf die ich alles setze, was ich habe, heißt Jesus Christus.”
Augenblicklich entspannte er sich in einer enttäuschten Haltung. Die ganze vorher aufgebaute Spannung zerplatzte wie eine Seifenblase. Unbeirrt fuhr ich fort: “Der ist Gottes Sohn”, und dabei spürte ich das “Mitleid” meines Nachbarn mit mir. Er wandte sich wieder seinem Essen zu, um es nicht zu peinlich werden zu lassen. “Er ist der einzige Mensch, der sündlos gelebt hat”, sprach ich weiter. Er wog seinen Kopf ablehnend hin und her: “Das ist schwer zu glauben, guter Mann.” Ich weiß”, sagte ich, “bisher haben wir nur Menschen erlebt, die Fehler machen, doch dieser war ohne. Ich weiß das, weil Gott es in der Bibel hat niederschreiben lassen.” Er meinte, dass das ein geduldiges Buch sei. Weiter sagte ich: “Jesus ist für uns in den Riss getreten und hat alle Sünden der Menschen auf sich genommen.” Er wollte etwas sagen, meinte aber, er wolle ja zuhören und nicht unterbrechen. Ich fuhr fort: “Er ist gestorben am Kreuz.” “Wie so viele”, wandte er dann doch ein. “Er ist am dritten Tag auferstanden.” Neuer Einwand: “Ja. was man so sagt.” “Dann ist er aufgefahren in den Himmel”, beendete ich meinen Satz und hatte den Eindruck, jetzt reicht es ihm. “Guter Mann, das ist Ihr Tipp?” fragte er. “Ja, das ist mein Tipp.” “Ihr Glaube ist aber groß”, meinte er. Danach erstarb das Gespräch.
Eine Weile später fing er an zu fragen und hörte nicht auf damit, bis wir an der Gepäckausgabe im Flughafen standen.
Das Evangelium ist rein intellektuell eine Zumutung. Der Verstand wehrt sich und sagt: “Kann nicht sein, kann nicht sein!”
Aber der Geist des Menschen, der ein suchender Geist ist und ständig nach Inhalten für sein Leben sucht, erfährt die Verkündigung des Evangeliums als eine Kraft. Da entsteht der Widerstreit beim Hörer. Es streiten sich Verstand und Geist. Der Verstand spottet, doch der Geist meldet: “Da ist was dran.”
Entscheidung: Du musst dich entscheiden – immer wieder: Wem glaubst du, auf was baust du dein Leben? Setzt du auf Jesus? Glaubst du Gott - ganz? – ungefiltert! (® unser Verstand filtert: das kann ich glauben – das nicht).